Dr.  Manfred  Krill  Verlag FÜR PSYCHOANALYSE

HAINERBERGWEG 53, D-61462 KÖNIGSTEIN IM TAUNUS

Telefon 06174-23660

Inh.: Dr. med. Manfred Krill

 

 

 

 

 

Manfred Krill

 

Lehranalyse, Ausbildungsanalyse, Selbsterfahrung

Wirklich unentbehrlich? Wirklich keine rechtlichen Bedenken?

 

Zweite, erweiterte Auflage

ISBN 978-3-9815177-9-8

Dr. Manfred Krill Verlag für Psychoanalyse (ISBN 978-3-9815177)

61462 Königstein im Taunus

geändert

 

 

 

Impressum

Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

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Originalausgabe

Buch, ungebunden

(C) 2017 Dr. Manfred Krill Verlag für Psychoanalyse, Hainerbergweg 53, D-61462 Königstein

Satz und Druck: Dr. Manfred Krill (Autor), Königstein

Schrift: Arial

Das Urheberrecht: liegt ausschließlich bei Dr. Manfred Krill. Alle Rechte sind vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert, übersetzt oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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Printed in Germany, 1. Auflage

ISBN 978-3-981 8213-3-8

Verlag ISBN 978-3-9815177

Umschlagbild und Umschlaggestaltung (Deckblatt): „Psychoanalytiker auf dem Weg zu ihrem Kongress". Acryl, Manfred Krill 1995

 

 

 

 

 

 

Lehranalyse, Ausbildungsanalyse, Selbsterfahrung: Wirklich unentbehrlich? Wirklich keine rechtlichen Bedenken?

Zweite Auflage 2017

Vorwort zur zweiten Auflage 2017

Die erfreuliche Nachfrage und wichtige ergänzende Überlegungen machten diese zweite Auflage erforderlich. Das Thema Lehranalyse/ Ausbildungsanalyse ist z. Z. heiß umstritten

2017

Manfred Krill

Auf eine Systematisierung wird bewusst verzichtet. Mit „Analytiker" und Analoga sind nicht das Geschlecht, sondern die Funktion gemeint.

Die Lehranalyse (LA): (Ausbildungs-Einzelanalyse, Selbsterfahrungsgruppe), wird u. a. noch von Yalom (2014) gelobt (aber später kritisiert). Reflektiert wird auch von ihm nicht, dass das Gebot, sich einer Lehranalyse zu unterziehen, wenn man einen bestimmten Beruf (des Therapeuten) erlernen will, mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung kollidiert, - und den Charakter eines Knebelvertrages (Ausbildung gegen Unterwerfung) und eines Übergriffs auf an sich bisher gesichert erschienenen, zivilrechtliche Positionen (Persönlichkeitsrecht) hat. Denn mit der Forderung nach freier Assoziation ist der Ausbildungskandidat nicht mehr frei, etwas von sich preiszugeben oder nicht. Es wird somit totale Selbstoffenbarung gefordert, wenn man einen Beruf erlernen will. Kann dies verfassungsgemäß sein? Eine juristische Gleichrangigkeit (Pflichtigkeit vs. Berufsfreiheit) dürfte nicht vorliegen. Dass niemand auf seinen verfassungsgemäßen Rechten besteht, ist kein gutes Zeichen, sondern äußerst bedenklich und weist auf einen unguten Konsenszwang („Compliance", reine Anpassung, Unterwerfung) hin. Die freie Assoziation war von Freud als eine emanzipatorische Geste gedacht: Endlich sollte ein Patient „ohne Rücksicht auf Verluste" das aussprechen dürfen, was er glaubt, fühlt, denkt, kurzum alles, was in ihm vorgeht. Nicht, dass tatsächlich ein Ausbildungskandidat die Befürchtung hätte, etwas von seinen intimen Mitteilungen könne nach außen dringen. Aber dies kann die rechtliche Situation nicht entlasten.

Vor allem wurde eine ganz einfache Alternative übersehen, die alle rechtlichen Probleme mit einem Schlage lösen würde: Dem examinierten, also berufsfähigen Analytiker wäre es unbenommen, danach eine LA mit einer selbstbestimmten Länge zu absolvieren. Dann könnte er diese außerdem mühelos bezahlen. Der störende Punkt ist nur der, dass das Erlernen eines Berufes mit dem Zwang gekoppelt ist, sich einer persönlichen Analyse zu unterziehen. Entfällt dieser Zwang, z. Z. ein Benutzungszwang unter Inkaufnahme eines Sonderopfers, dessen Sinn nicht zweifelsfrei ist, herrscht Entscheidungsfreiheit. Jeder Analytiker ist ja frei darin, die Vorteile von einer Analyse oder von mehreren Analysen und von verschiedenen Lehranalytikern, auch von verschiedenen Richtungen, oder auch Nicht-Lehranalytikern zu genießen. Nebenbei, mühelos und vor allem zwanglos würde so sichtbar, was ausgebildete Analytiker wirklich von der LA halten.

Aus dem emanzipatorischen Impetus Freuds ist, wie ziemlich regelmäßig bei emanzipatorischen Bewegungen, wenn sie zuviel Erfolg haben, längst eine zeitlich, finanziell und psychisch enorm belastende Verpflichtung geworden, in der üblichen Reihenfolge (zunächst eine Idee, dann eine Empfehlung, dann Pflicht, schließlich Last), - und dies, nur um einen Beruf zu erlernen. Sie wirkt sich im Lebenslauf behindernd aus, namentlich in der Entwicklung junger Familien („Where are my childbearing years?", amerikanische Journalistin Wohlberg, Schriften, Vorträge 2000-2014) und finanzieller, beruflicher Unabhängigkeit.

Ohne dieses berufliche Ziel vor Augen und auch nach Erreichen dieses Ziels unterzieht sich so gut wie niemand einer Lehranalyse bzw. auch umgekehrt würde auch niemand eine Psychoanalyse ohne den Berufsbezug als LA bezeichnen.

Wert oder Unwert der LA muss sich daher am beruflichen Zweck messen lassen.

Denn nicht zufällig sind berufliche Laufbahnen geschaffen worden, auf deren Anfang der Ausbildungskandidat gesetzt wird. Allein die Schöpfer dieser beruflichen Laufbahn (und diesmal sozusagen ausnahmsweise einmal nicht der Staat) haben es so gewollt und so eingerichtet, sie können sich also nicht beklagen, wenn man sie beim Wort nimmt. Der Zweck kann einzig darin bestehen, aus einem Ausbildungskandidaten einen möglichst fähigen Analytiker zu „machen", und dies wiederum heißt nichts anderes, als dass dieser in die Lage versetzt wird, Patienten möglichst effektiv zu behandeln, und dies wiederum heißt nichts anderes, als deren Beschwerden dauerhaft zu lindern oder zu beseitigen.

Dies werden solche Analytiker, die traditionell antitherapeutisch eingestellt sind, nicht gern hören, aber darauf kommt es nicht an, denn diese sollten sich daran erinnern, dass wir auftragsbedingt und gegen Entgelt arbeiten. Wir können uns die Ziele einer Analyse nicht beliebig aussuchen. Es muss ein zukünftiges Ziel der Psychoanalyse und damit auch der LA sein, den Gesichtspunkt der Dienstbarkeit hervorzuheben.

Für Bildungsziele oder politische oder religiöse Ziele, wie auch z.B. Ziele der Gerechtigkeit, der Gleichberechtigung, der atomaren Abrüstung, des Umweltschutzes, um nur einige zu nennen, sind wir weder zuständig (Bourdieu, Luhmann) noch kompetent (so nicht im Falle von fortgeschrittener Sucht, von Kriminalität). Zuständigkeiten haben sich im Laufe von Jahrhunderten unter großen Mühen (Luhmann) entwickelt, und Psychoanalyse profitiert von dieser Entwicklung, und umso mehr schuldet sie den Zuständigkeiten Respekt, also Distanz.

Warum hat sich LA entwickelt?

Man möchte freudianischer als Freud sein, der sich nie einer Lehranalyse unterzog. Identifikation mit dem Aggressor, Idealisierung (auch Selbstidealisierung, Selbstüberschätzung) dürften hier als Abwehr gegen aggressive Regungen gegen den Übervater auftreten. Dazu tritt Freude und Eitelkeit, einer weltweiten und zugleich intimen Gemeinschaft angehören zu dürfen, auch Angst, aus dieser herauszufallen und damit auch seine Freunde zu verlieren.

Zwar hält sich wohl kaum ein Ausbildungskandidat an die freie Assoziation, unterwirft sich also der Forderung danach nicht, - weil sie ihm ohnehin gar nicht oder nur streckenweise möglich ist.

Da hat aber die Forderung danach sozusagen nur Glück gehabt, dass sie nicht so leicht juristisch anzugehen ist.

Grundsätzlich ist keine Berufung darauf möglich, dass die Forderung nach freier Assoziation nur selten erfüllt wird. Denn der dolus zu der Forderung danach ist hier eindeutig. Es geht um den Ausbildungsvertrag, und dieser kann nicht auf Dauer Grundrechte missachten.

Warum hat sich LA gehalten?

Weil niemand dagegen vorgeht oder gar klagt. Es ist auch leicht zu erkennen, warum niemand dagegen klagt. Ein Ausbildungskandidat möchte nichts als seine Ausbildung beenden. Er müsste sie unterbrechen bzw. könnte eine Unterbrechung nicht verhindern, solange über seine Klage nicht entschieden wird. Ein Psychoanalytiker kann nach seinem Abschlussexamen kein Interesse mehr an einem solchen Prozess haben, auch bleibt offen, ob er überhaupt klageberechtigt ist, da ihm das Merkmal des Betroffenseins abgeht. Die juristische Lösung würde in jedem Fall erst in den höheren Instanzen, vielleicht erst im EuGH (wohl unter Berufsrecht) erfolgen und so Jahre dauern.

Es ist aber nicht so, dass diese Verhältnisse bestehen bleiben müssen, nur weil sie überkommen sind und niemand dagegen vorgeht. Aussichtsreicher wäre wohl eine Verbands- oder Gruppenklage, auch, weil dann die finanzielle und psychische Belastung erträglicher ist. Von innen (allerdings auch kaum von außen) ist keine Änderung möglich. Etwaige eigene Interessen von Funktionsträgern sind hier völlig nebensächlich.

Eine Abschaffung der Pflicht-Lehranalyse kann nur durch eine äußere Instanz erfolgen, - wie bei allen allzu verfestigten Traditionen, die sich selbst erhalten, aber eine solche Instanz ist nicht in Sicht. Manche analytische Vereine sind zudem an Vorgaben aus den USA gebunden. Sie würden sofort von den USA ausgeschlossen und würden auch so an internationaler Anerkennung verlieren, wenn sie die Pflicht zur Lehranalyse streichen würden.

Die katholische Ohrenbeichte ist dagegen harmlos, denn hier sollen nur die Sünden berichtet werden, - alles Andere darf man für sich behalten, und damit kann man sogar Papst werden.

In Sachen Lehranalyse (Ausbildungsanalyse) fehlt der Abstand zur Sache, und es wird stattdessen – beschwörend- die Tradition angeführt, d.h. auf andere Personen verwiesen, welche die Lehranalyse für unentbehrlich halten oder gehalten haben („Freud hat gesagt, Winnicott hat gesagt, Bion hat gesagt"...). Auf die Sache selbst einzugehen, wird für überflüssig gehalten. Andere zu zitieren, soll genügen. Literarische Nachweise werden notorisch mit Nachweisen in der Sache selbst verwechselt. Viele Zitate sind des Hasen (des Nachweisens in der Sache selbst) Tod. Hier wird stattdessen einfach geglaubt (Verf., s. auch Krill 2008).

Die jahrtausendelange Idealisierung der Figur des Ödipus infolge Nichtbeschäftigung mit dem Text des Sophokles, stattdessen nur mit dem, was Andere schon über dessen Dramen geschrieben hatten, - ein sich selbst unterhaltendes, einziges Zitierkarussell, Freud und Goethe nicht ausgenommen, ist nur ein Beispiel von vielen für solches Fehlverhalten. Es ist im Zitieren Anderer beim Thema LA nicht besser zugegangen.

Wäre die Lehranalyse von der Sache her so attraktiv wie behauptet, müsste sie nicht auf jeder Tagung, auf jedem Kongress den Ausbildungskandidaten immer wieder aufs Neue eingeschärft werden.

Auch Thomä (2012) liefert wenig eigene (!) Gesichtspunkte: In seinem Unterkapitel „Die zentrale Position der Lehranalyse" in seinem Aufsatz „Psychoanalytische Ausbildung, - eine utopische Version ihrer Zukunft", zitiert er Anna Freud (1983) mit ihrer Meinung, Identifikation sei der Hauptvorteil der Lehranalyse.

Zuvor hatte sie aber noch bekannt: „..Kollegen... hätten sich niemals für die Lehranalyse ausgesprochen, wenn sie von all den Gefahren der Lehranalyse, wie positiven und negativen Übertragungen, Hass usw. gewusst hätten. Sie hätten wohl gesagt: „Lasst sie so sein, wie sie sind!" (zit. nach Thomä 2014, 55).

Hier äußerte sich Anna Freud erfreulich klar und erfrischend, im Ggs. zu ihrem o.a. späteren Rückzug auf „Identifikation", die durch eine Lehranalyse erreicht werde. Dabei scheint sie vergessen zu haben, dass es sich bei der Identifikation nach ihrer eigenen Definition um eine Abwehr handelt, Abwehr gegen was? Gegen Freud? Vor allem brauchte es zur „Identifikation" mit den psychoanalytischen Lehren (!) keineswegs einer Lehranalyse.

Warum sollen jahrelange Supervisionen durch erfahrene Psychoanalytiker dieses Ziel nicht ebenfalls oder weit besser erreichen können? Kann ein Lehrer nur dann ein guter Lehrer sein, wenn er noch einmal auf die Schulbank gesetzt wird? Niemand käme auf eine solch absurde Idee. Außerdem wird nirgendwo ein Wort darüber verloren, dass es (auch schon damals) eine Menge einander sich heftig widersprechender psychoanalytischer Richtungen gibt. Welche von denen darf es denn sein, mit der sich der Kandidat identifizieren soll? Identifikation mit was? Ohne nähere Bestimmung ist dieser Begriff unbrauchbar. Wirklich nur mit der analytischen Haltung? Und „Identifikation" wird hier nur als anderes Wort für „glauben, meinen, hoffen" gebraucht, und selbst dort muss dazu gesagt sein, an was geglaubt werden soll, was gemeint sein soll, was erhofft werden soll.

Thomä zitiert weiterhin Freud (1910), dass jeder Psychoanalytiker nur so weit gehen kann, „als seine Komplexe und inneren Widerstände es gestatten". Dies mag sein, wenngleich dies die Erfindungskraft von Analytikern zu sehr vernachlässigt, sagt aber noch nichts darüber aus, ob die Lehranalyse diese Ziele erreichen kann, und es handelt sich bis zum Beweis nur um einen Wunsch, ein Wunschprogramm.

Freud hatte angenommen, dass die Eigenanalyse dazu genügend „Selbsterkenntnis und Steigerung der Selbstbeherrschung" (Freud 1912, zit n. Thomä 2012) beisteuere. Gerade dies sind eben nur Annahmen, nur Programme, nur Wünsche, abgesehen davon, dass Freud selbst bereits vor den unerkannten Auswirkungen der eigenen Persönlichkeit, damit natürlich auch der Persönlichkeit eines Anderen, warnt (dito) und folgerichtig selbst ohne Ausbildungsanalyse auskam. Einstweilen gilt, dass der exzellente Nutzen - Nutzen ist gerne geschenkt, genügt allein aber angesichts des enormen Aufwands bei weitem nicht - nie nachgewiesen, sondern nur beteuert, beschworen wird. Beteuerungen aber sind ein bloßes Alltagsphänomen, Beschwörungen ebenfalls, missionarischer Eifer nicht anders, und sachlich ohne jeden Wert.

Derlei vermittelt im Gegenteil den Eindruck eigener Unsicherheit, vor allem beweisen sie aber. was entscheidender ist, Argumentationslosigkeit.

Hier liegt des Pudels Kern. Dass die genannten Ziele einer Lehranalyse auch tatsächlich erreicht werden, ist nicht nachgewiesen und widerspricht bereits dem Augenschein:

Sollen wir an unseren Kollegen unsere Erfahrungen vergeblich gemacht haben? Ist es bei narzisstischen Persönlichkeiten wirklich damit getan, ,,dass diese möglicherweise mehr als 2 oder 3 Jahre persönlicher Analyse brauchen", wie Kernberg, zit dort, ausgeführt hat?

Dass hier mehr als Wunschvorstellungen vorgebracht wurden, ist auch deshalb unwahrscheinlich, weil zu verschiedenen Zeiten recht verschiedene Modelle von Psychoanalyse, und zwar in sehr zentralen Punkten, also auch von Lehranalyse, verfolgt wurden, und jede Richtung sich für die einzig richtige hielt.

Mit dem Vorteil der Lehranalyse als Identifikationsmodell lt. Anna Freud kann es also schon deshalb nicht gut bestellt sein.

Es ist auch nicht von ungefähr, dass auch ein so angesehener Analytiker wie Thomä (dito) auf den eigentlichen Punkt nicht eingeht, sondern es ebenfalls bei Wunschvorstellungen belässt.

Verdächtig auf mangelnde Substanz in den Nachweisen der stets beschwörende Unterton und auch ein Unterton der Bestrafung, der Einschüchterung, der Drohung oder der Nötigung („ohne Lehranalyse bieten wir keine Ausbildung"), ohne das Perfide und Zynische an dieser Nötigung, auch deren evtl. vorliegende strafrechtliche Aspekte, Ausbildungsbewerber unter Androhung von Nachteilen (Nichtannahme zur Ausbildung) in ihrem Persönlichkeitsrecht über große Zeiträume hinweg zu beeinträchtigen, auch nur zu bemerken oder in Sprache zu bringen, wo doch einem, der Analytiker werden will, z. Z. nichts Anderes übrigbleibt, als sich diesem Zwang zu unterwerfen, - Verleugnung der Wahrheit und Rationalisierung als Abwehr von Schuldgefühlen infolge des aggressiven Agierens, und dies aus dem Munde von ausgebildeten Analytikern Es handelt sich um einen kollektiven, argen blinden Fleck, mit ständigem Ausweichen (evasions, otgoworki) auf Nebengesichtspunkte, vor allem auf bloße historische Entwicklungen und Zitate, beides ohne jeden Beweiswert. Gerade das Ausweichen kann neben dem beschwörenden Unterton als Hinweis gelten, dass die Autoren selbst nicht mehr vom Wert der Lehranalyse überzeugt sind.

Auch andere Analytiker hatten ihre Zweifel bereits vorgebracht, wurden aber nicht beachtet. So wurde bereits der Lerneffekt von Lehranalysen für die Behandlung von Patienten von Jimenez (2005) nicht als hoch eingeschätzt. Sie erreiche nicht den Wert von Supervisionen. Die blinden Flecken des Therapeuten würden durch Lehranalysen entgegen Absicht und Anspruch nicht beseitigt. Auch Berman (2004) weist darauf hin, dass Supervision nicht nur helfen kann, den Patienten besser zu verstehen, sondern auch sich selbst, und dass sie auch tatsächlich als Ersatz für eine benötigte eigene Therapie des Therapeuten genommen wird.

Nein, anders wird ein Schuh daraus: Die Lehranalyse wird nicht empfohlen, weil sie mit Erfolgen punkten könnte und weil die Befürworter von ihrem überragenden Wert überzeugt wären, sondern weil sich so eine ödipal getönte Hierarchie, mit handfesten Eigeninteressen, und keineswegs nur finanziellen, ausleben kann („Wir haben dies ebenfalls auf uns nehmen müssen, warum sollt ihr es leichter haben?").

Allgemein ist ja Ablenken auf Nebengesichtspunkte ideengeschichtlich auch sonst gang und gäbe.

Der Hauptgrund für die Überlegenheit der Supervision liegt darin, dass der Supervisor dem Kandidaten bei dessen Arbeit gewissermaßen über die Schulter sieht und dabei sehr rasch bemerkt, welche Abwehren der Supervidierte betreibt und bei sich nicht erkennt. Für den Supervisor liegen sie offen zutage, zumal wenn der Patient keine erkennbaren Fortschritte macht.

Der Supervidierte wird hier beobachtet und beobachtet sich selbst nicht in seiner Kindheit, nicht nur in seiner Übertragung und Gegenübertragung auf seinen Supervisor, über die sich endlos diskutieren lässt und auch diskutiert wurde, sondern in seiner Art, seine Aufgabe zu bewältigen, d.h. Konflikte des Patienten zu bearbeiten.

Kurzum, er wird hier an seinem Handwerk, das er ausübt und später selbständig ausüben soll, im Hier und Jetzt beobachtet, gemessen und korrigiert bzw. mit Ansichten eines Dritten bereichert, abseits seiner Behandlungs-Theorie, und zwar dies alles mit erhaltenem, eminent wichtigen Blickkontakt.. Dieser ist sowohl psychogenetisch als auch aktuell- psychodynamisch für das Erleben der Beziehung zum Anderen und der wechselseitigen Beeinflussung durch nichts zu ersetzen, die wechselseitigen Reaktionen auf den Blickkontakt sind ganz enorm, und ausgerechnet dieser Zugangsweise hat sich die Psychoanalyse – ohne Not, nur der Tradition halber - begeben.

Hier kann weder der Supervisor noch der Supervidierte ausweichen, - es geht nach dem Motto:„Hic Rhodos, hic salta!". Hier können eher Entscheidungen (s. Entscheidungs-Theorie) getroffen werden, was aufzunehmen und wie zu behandeln ist, als in der grenzenlosen („unendlichen") Lehranalyse mit ihrer unübersehbaren Menge an Variablen und damit auch Ablenkungen von eigenen aktuellen, unbewussten, inneren Konflikten und denen des Patienten, namentlich auch durch die Forderung nach „Regression" („Regredieren Sie gefälligst, dann können wir weitersehen"), als ob man diese mechanistisch herbeiführen könnte und als ob diese überhaupt möglich sei, im Glauben, als ob alles „machbar" sei (s. Heideggers „Machenschaften", s. Krill 2014: „Das Vorwort").

Auch wird die hermeneutische Arbeit dem Psychoanalytiker anvertraut, - dem Patienten traut man diese im herkömmlichen Modell nicht zu, - .weil ihm unreflektiert mit dem Konzept der Regression Unfähigkeit dazu unterstellt wird, - nicht so dem Therapeuten in der analytischen Supervision.

Bei der überlieferten und insbesondere in den Lehranalysen bewusst verfolgten Forderung nach „Regression" und dem Auftrumpfen, wenn diese erreicht worden zu sein scheint, handelt es sich um einen unreflektierten Absturz der Psychoanalyse in das bloße Aufsuchen einer gewünschten historischen Genese, - s. Shapiros Kritik (1981) an dem endlosen „race back" zu immer „tieferen", d.h. „früheren" angeblichen oder tatsächlichen Entwicklungen:

„Diejenigen, die flink und gerissen genug sind, einen immer früheren Ursprung für eine gegenwärtige Symptomatik zu nennen, fällt die Siegerkrone zu...Melanie Klein und ihre Schüler waren die Sieger der Rückwärtsschau... Zirkelschluss, gleiche seelische Zustände in der Vergangenheit auffinden zu wollen, um aus ihnen – auf einem gleichsam linear-kontinuierlichen Pfad - die Konflikte von Erwachsenen zu erklären...überhaupt die Vergangenheit zu bemühen, um einen gegenwärtigen Zustand zu verstehen...".

Das Wandern in diesen angeblich tiefsten Stadien ist weithin des heutigen Psychoanalytikers Lust, das Wandern....Viel ist dann die Rede von toten Geschwistern, auch weit vor der Geburt des Patienten, von „Leere" (zur Kritik an dieser Klage s. Krill 2008, 21) oder von Krankheit und Tod der Eltern. Man hat den Patienten so gleichsam bereits als Kind zu Grabe getragen. Statt eines inneren unbewussten Konflikts wird eine Art Defekt, ein Mangel, eine „Grundphantasie", an die „heranzukommen" sei oder auch nicht, postuliert. Die Annäherungshindernisse (Verf. hier) werden aber weder benannt noch bearbeitet. Auch wird der Ausdruck „Defekt" vermieden, wohl auch, weil er der Psychiatrie entstammt (so „Defektschizophrenie"). Auch scheint man eher die Vorstellung von einer Substanz als von einem Defekt zu haben. Dies ist daran erkennbar, dass in den Gegenübertragungen keine Wünsche nach Verfüllung eines Defekts, etwa mit eigenen unerwünschten, abfallgleichen Anteilen des Analytikers oder mit kostbaren Geschenken aus der Substanz des Analytikers auftauchen, auch nicht deren erkennbare Abwehr, etwa durch betonte Verneinung, Verleugnung oder in Form von Umkehrung, etwa im Gedanken, dem Patienten nun nichts mehr von sich geben zu wollen. Eher kann es sich um eine Idealisierung der vermuteten „tiefsten" Störung handeln, um die der Analytiker angeblich zu kreisen und sich zu bemühen habe.

Vor allem aber wird bei solchem Bemühen übersehen, dass wir nicht pauschal die tiefsten Geheimnisse eines Patienten, so dessen angebliche „sich durchs ganze Leben durchziehende Grundphantasie" (Klüwer 1980 mündliche Mitteilung) zu bearbeiten haben, sondern nur solche, die maßgeblich an der Symptombildung beteiligt sind.

Andernfalls haben wir es mit Größenwünschen von Analytikern zu tun, also mit Selbstidealisierung und Idealisierung der Psychoanalyse. einhergehend mit narzisstischer Verachtung unserer Aufgaben (unreflektierte antitherapeutische Einstellung).

Allein schon die Vertiefung in die – tatsächliche oder vermeintliche – Kindheit mit ihren nicht mehr aktuellen Konflikten („ungelöste, aber entaktualisierte Konflikte", Verf. hier) ist eine gewaltige Ablenkung von der Aufgabe, die gegenwärtigen Konflikte des Patienten (und in der Lehranalyse des Kandidaten) mit ihren Auswirkungen auf die Wahrnehmung bzw. Abwehr der Übertragungen und Gegenübertragungen zu lösen und es so möglich zu machen, die Erkrankung zu verstehen und zu bessern.

Und bei diesen dürfte es sich am wenigsten um „sexuelle" oder womöglich „infantile" oder „infantil-sexuelle" Konflikte handeln, eher um solche der Aggressivität. Nicht zufällig ist Freud – wie auch die analytische Gemeinde- auf diese erst spät gekommen.

Argumentativ sind die Möglichkeiten der Fürsprache offenbar längst ausgeschöpft, neue Argumente sind nicht in Sicht. Man lässt es einfach so weiterlaufen, weil es so am bequemsten ist. Stillstand und Idylle. Das Engagement für die Lehranalyse endete keineswegs in Begeisterung und Freiwilligkeit, sondern wandelte sich zum institutionellen Zwang mit vagen, stillschweigenden, nicht einhaltbaren Versprechungen und nunmehr lähmenden Zügen. Die Lehranalyse hängt der Ausbildung am Hals wie ein Mühlstein. Es kann auch kein Zufall sein, dass auf keiner psychoanalytischen Veranstaltung die Lehranalyse kritisch hinterfragt wird. An sich dürfte dies nicht schwierig sein, sondern nutzlos, solange kein substanzieller Dialog im Sinne eines echten Meinungskampfes zustandekommt.

Hilfreich sind hier auch Überlegungen aus philosophisch- soziologischem Bereich:

„Eine weitere Paradoxie, die mit der Professionalisierung verbunden ist, besteht darin, dass diese Fähigkeit und Leistung des Professionellen selbst nicht über gängige Ausbildungen und Karrieremuster professionalisierbar ist. Sie ist wesentlich in der Persönlichkeit sowie der Erfahrungs- und Bildungsgeschichte des Professionellen begründet und kann sich nur in der Performativität des professionellen Handelns selbst zeigen" (Bardè 2015).

„ Die Struktur professionellen Handelns ist eine hoch fragile Konstellation, die ständig von der Polarisierung bedroht ist, entweder in eine bloße Anwendung von routinisierten (Konzept-) Wissensbeständen in einem Habitus von Expertentum abzugleiten oder sich in einer pragmatisierten Rhetorik der Anwendung von Tools und Techniken aufzulösen, wodurch Fallstrukturen analytisch-empirisch nicht mehr ausgewiesen werden können.

Für professionelles Handeln können große „Meta-Theorien" nicht begründend sein und sind für den Professionellen in seiner paradox strukturierten Praxis weitgehend unbrauchbar. Wie empirische Analysen von Transkripten aus psychotherapeutischen Behandlungen aufweisen, subsumiert der Professionelle sein Handeln nicht unter (meta-)theoretische Begriffe, sondern entwickelt diese abduktiv aus einer Pragmatik von empirischen Sequenzanalysen mit dem Ziel, diese in ihrer Triadizität zu schließen (Gumz et al. 2014, zit n. Bardè). Die Voraus-Setzung der Sequenzialität von Sprache und Sprechen in einer Interaktion wäre im Sinne einer „Theoretischen Empirie" eine minimalistische theoretische Setzung, die ein Korrelat in der empirischen Alltagssprache und der interpretativen Konstitution der Handelnden in der Alltagswelt selbst hat. „Meta-Theorien" können erst abduktiv nach erfolgter Sequenzanalyse eingeführt werden.

Professionalität kann nicht selbst professionalisiert werden. Sie ist an eine Bildungsgeschichte von Selbstverantwortlichkeit in einer eigenständigen Lebens- und Berufspraxis gebunden. Die damit verbundenen persönlichen Bildungsprozesse sind weitgehend unabhängig von formal qualifizierenden Ausbildungen. Sie können nur auf der Grundlage einer Ethik der Profession gegenüber ihren ständigen vielfältigen Bedrohungen auf Dauer gestellt werden." (Bardè 2015: www.dr-benjamin-barde.de, unter: „Behandlungsangebote und Behandlungsmethode).

Die Argumentationen für die LA weisen regelhaft folgende Schwächen auf:

1)Grundfragen werden tangential beantwortet. Man geht nicht auf den Punkt ein, auf den es ankommt (Frage der Unentbehrlichkeit der LA für die Ausbildung zu fähigen Therapeuten). Eine Beantwortung, die diese Bezeichnung verdient, wird vielmehr vermieden. Man kann dieses Verhalten als Vermeidung oder als Ausweichen oder als Verschiebung auf ein anderes Thema bezeichnen, wie wir es auch aus dem Alltag gut kennen, besonders auch aus geschickten Antworten von Politikern.

2) Eine spezielle Form davon ist die, dass man nicht von der LA spricht, sondern von den Lehranalytikern. Der Gegenstand wird personalisiert und damit zu sehr anfällig für Eindrücke, Ideologien, Anekdoten.

3)Zitate werden mit Nachweisen verwechselt.

4)Beteuerungen /Beschwörungen /Bekenntnisse (so, nichts könne „diese persönlichen Kernkompetenzen" so fördern wie eine LA, „unverzichtbar für eine gute Ausbildung, ein absolutes Muss, Kern und Grundstein und zugleich der Höhepunkt der ganzen Ausbildung") sind das exakte Gegenteil von Argumentation. Einen besseren Hinweis auf Argumentationslosigkeit kann es nicht geben. Beteuerungen / Beschwörungen /Bekenntnisse werden mit Nachweisen verwechselt.

5) Qualität / Wert / „Nützlichkeit"der LA wird mit Unentbehrlichkeit verwechselt.. Der Nutzen müsste angesichts des zeitlichen und finanziellen und emotionalen Aufwands nicht nur groß sein, sondern exzellent, - und vor allem unentbehrlich.

 

6)Verknüpfung mit Hochfrequenz (4-5 Sitzungen pro Woche, neuerdings auch nur 3, vor allem in Südamerika und von Bolognini gefordert) als Qualitätsmerkmal. Diese wiederum wird mit den Vorteilen eines regressiven Prozesses begründet. Das aber eine Regression überhaupt möglich ist (abgesehen davon, ob sie wünschenswert wäre), wird aber durchaus bestritten (Renik: 1999a: Romantizistische Wunschvorstellung, Krill 2008, 2013: Glaube an die beliebige Machbarkeit, gern, wenn auch nicht immer, auch zu einem angeblichen „psychotischen Kern", - der aber nie näher bestimmt oder beschrieben wird, gern von Autoren, die selbst nie eine schizophrene Psychose gesehen haben, sondern sie nur vom Hörensagen kennen, und an einen „Neubeginn"). Eingeräumt wird immerhin, dass diese Ziele auch in einer solchen Analyse nicht immer erreicht werden, andererseits auch bei niedriger Frequenz doch erreicht werden können.

Die angestrebte Regression wird auch verwechselt mit der „probeweisen Aufgabe von Abwehr". Auch wird die Möglichkeit nicht in Betracht gezogen, dass der Analysand nur aus Gründen der Gefälligkeit (er weiß genau, auf was sein Lehranalytiker wartet, - „compliance") sich kindlich (childlike, sogar auch childish, kindisch) verhält.

7) Man beruft sich gern auf angeblich spezifische Merkmale der Analyse und übersieht dabei, dass man eigener Pathologisierungstendenz zum Opfer gefallen ist, - dass es sich um Alltagsphänomene handelt (wie bereits bei der sog. projektiven Identifikation , -sollen die Griechen mit dem Verbringen eines Holzpferdes mit Soldaten darin in die Stadt Troja borderlinekrank gewesen sein?), so, wenn man sich auf tatsächliche oder vermeintliche neuere Entwicklungen in der Psychoanalyse beruft („moderne intersubjektive Theorien, intersubjektiver Verstehens- und Transformationsprozess, an denen beide Seiten intensiv beteiligt sind") und instrumentalisiert sie für seine Zwecke, ohne zu bedenken, dass man dies ebensogut für gegenteilige Zwecke tun könnte, ferner, dass solche Prozesse nicht der hochfrequenten Analyse oder der LA überhaupt vorbehalten, sondern ein Alltagsphänomen sind, dem gegenüber die Analyse mit ihren immer noch wenigen Stunden pro Woche zurücktritt, besonders, wenn man z.B. an Familie und Partnerschaft, intensives Vereinsleben u.ä denkt. Erhebliches Aufgeben normaler Abwehr ist z.B. bei Begeisterungstürmen im Sport oder Musikleben täglich zu sehen und zu hören. Sollen diese Leute zu Kindern regrediert sein? Nein, sie bleiben Erwachsene, sie lassen sich nur mal gehen, - das ist ein Unterschied. Alte Menschen regredieren nicht zu Kindern und wünschen dieses auch nicht, sie können lediglich immer weniger Funktionen ausüben.

Gesichtspunkte der Spezifität, der willkürlichen Verknüpfung mit optimalen Eigenschaften, der notorischen eigenen Pathologisierungstendenz, der mangelnden Abgrenzung zum Alltagsverhalten, aber auch zu anderen Therapieformen, bleiben unbeachtet.

Auch „Überraschenden, Nicht-Planbares, Unvorhersehbares" kann nicht allein die Hochfrequenzanalyse für sich allein beanspruchen. Das gesamte Leben verläuft so, es handelt sich um Alltag. Es ist nicht einmal ein spezifisches Merkmal von Analyse überhaupt.

8) Übersehen wird auch, dass selbst, wenn diese genannten Wunschziele erreicht würden, es immer noch ein weiter Schritt zu einem guten Therapeuten wäre. Erfahrung in der persönlichen LA wird gleichgesetzt mit Erfolg als Analytiker. Dazwischen dürften aber Welten liegen. Ist ein Bäcker, der seinen Urlaub in den Tropen verbringt, deshalb ein guter Bäcker?

9) Das Analoge gilt für erklärte Wunschziele einer LA wie „erweiterte Möglichkeiten des Analytikers nach einer LA, „stärkeres Ich", „milderes Überich und „zahlreiche Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung". Dass diese löblichen Eigenschaften auch tatsächlich durch eine LA erzielt werden, geschweige denn nur durch eine LA erreicht werden könnten, wird nicht dargelegt und nicht einmal ein Versuch dazu wird unternommen, sondern nur als Wunschprogramm verkündet. Es handelt sich lediglich um Wunschziele, abgesehen auch von der begrifflichen Hinterfragbarkeit und Unschärfe i.S. von Pudding-Argumenten.- Bringt nicht auch z.B. zunehmende Lebenserfahrung, sogar regelhaft, eine „stärkeres Ich", ein milderes Überich und eine Verbesserung von Beziehungsmöglichkeiten hervor? Haben wir mit der LA eine derartige „Verbesserung" des Menschen beabsichtigt oder gar ein Monopol darauf? Gewiss nicht, denn dafür sind wir nicht zuständig.

10) Andere Wunschziele (so Kai von Klitzing 2016) wie „Durcharbeiten der depressiven Position", „Linderung von Verfolgungsängsten und der depressiven Ängste", „Schwächung der manischen Abwehrmechanismen und damit zunehmende Stärke und wachsende Tiefe des Ichs" lehnen sich einseitig an die Kleinianische Richtung und Nomenklatur an, welche keineswegs von allen Analytikern geteilt wird. Außerdem handelt es sich hier wiederum nur um Ansprüche, Hoffnungen, Forderungen, aber keine Nachweise, ob denn diese hehren Ziele auch nur annähernd erreicht werden, trotz großer und gewiss ehrlicher Anstrengungen. Dies hätte sich zum mindestens im Vereinsleben der Analytiker zeigen müssen. Zeit dazu war genug da. Schon der Augenschein spricht dagegen. Ich bin erschrocken über so manche nach meiner subjektiven Einschätzung schwere Pathologien. Neben diesen ist freilich auch viel an psychischer Unauffälligkeit und offensichtlich weitgehender psychischer Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu sehen, - nur liegt dies gewiss nicht an der LA. Es sollte ja in der LA nicht um ein Nullsummenspiel gehen, - dass die Gesunden gesund und die Kranken krank bleiben. Dafür ist der Aufwand zu groß, vor allem auch der Kollateralschaden (Lebenszeitverlust, Behinderung in der Bildung einer Familie, Intellektualisierungen). Vielmehr müssten die kranken so „instandgesetzt" werden, dass sie ihren Patienten nicht schaden, sondern sie erfolgreich behandeln können.

Es werden dort ferner noch andere Wunschziele für die LA formuliert, die sich auf die Verarbeitung von Übertragung und Gegenübertragung beziehen: „Weite Bereiche der Übertragungsneurose sollten am Ende der LA bearbeitet und aufgelöst sein". Dies sind große Worte, aber dies möchte ich selbst erst einmal sehen. Niemand hält doch heute noch an der Behauptung fest, die Übertragung könne aufgelöst werden. Und wie sollte dies klinisch festgestellt sein? Es handelt sich hier um mechanistische, realitätsfremde Wunschvorstellungen. Zuerst soll eine Übertragungsneurose, also eine Krankheit, erzeugt werden, dann soll sie „aufgelöst" werden, weil man schließlich nicht auf der selbst erzeugten Krankheit sitzen bleiben und sich nicht entsprechende Vorwürfe einhandeln möchte, und allein dies ist das Motiv für diese Behauptung.. Hiervon wäre es außerdem noch ein weiter Schritt zur Lösung der eigenen Konflikte des Analytikers und von dieser erst recht noch zur Fähigkeit, Patienten erfolgreich zu behandeln, und nicht etwa erfolglose Endlosanalysen zu betreiben.

Auch andere Wunschziele werden aufgeführt, so, „dass der Analysand am Ende seiner Analyse seine Aufmerksamkeit frei und flexibel zwischen seinen eigenen Assoziationen bzw. seiner Innenwelt auf der einen und der Deutungsfähigkeit (gemeint sind wohl die Deutungen, Verf.) des Analytikers auf der anderen Seite bewegen kann.... der Analysand muss akzeptieren, dass auch der (sein, Verf.) Analytiker kastriert ist (Anm. des Verf. : Eine eingeschliffene, gedankenlose, allzu drastische Formulierung aus der verehrungswürdigen tierärztlichen Schwester-Fakultät, bei der man sie besser belassen hätte, eine Dramatisierung, Katastrophisierung, mit der man sich einst Gehör verschaffen wollte. Wird Kastration unterschieden von „Abschneiden"? Warum sollen nur die Hoden entfernt werden?

Dass hier traditionell nicht zwischen Hodenverlust und Genitalienverlust unterschieden wird, ist ein deutlicher Hinweis, dass man nicht über den Unterschied nachgedacht hat und nur schablonenhaft denkt und schreibt, also aus der Frühzeit der Psychoanalyse gedankenlos abschreibt. Handelt es sich also nur um eine tradierte analytische Floskel? Und vor allem: Was soll mit „Kastration" eines Analytikers klinisch gemeint sein? Verunsicherung? Infragestellen seiner Bedeutung?, seiner guten Absichten? Und warum kann man dies nicht klar - in der Muttersprache - sagen? Weil man es nicht weiß. Es klingt nur wichtig. Erst die Aufgabe der Illusion kann zu einem offen forschenden Umgang mit den Abkömmlingen des Unbewussten mit den Träumen und den Assoziationen führen und die Neugier auf das eigene Unbewusste stärken. Eine solche Neugier und ein freier Umgang mit den Abkömmlingen des Unbewussten (Träume, Fehlleistungen etc.)" wäre aber jedem zukünftigen Analytiker zu wünschen, aber auch damit kann es nicht getan sein. Auch hier ergibt sich wieder das Problem, zwischen Wunsch und Wahrheit eine Unterscheidung zu treffen oder wenigstens durch ein einziges Beispiel zu demonstrieren, wie die Verwirklichung solcher Wünsche klinisch aussehen könnte. Programme sind gut, Nachweise und wenigstens Fall-Beispiele besser. Man kann auch sagen: Papier ist geduldig, Klinik nicht.

11) Beliebt sind auch bildhafte Bezeichnungen wie „Kern der analytischen Ausbildung". Ihnen kommt lediglich suggestive Bedeutung zu. Was ist der Kern des Gehirns, der Psyche, der Biographie, der Wünsche, Ängste, Schuld- und Schamgefühle, der Abwehr?

12).Beliebt ist auch Diffamierung von Gegenpositionen als „polemisch" (wohl im Sinne von „sich ereifernd" oder „kämpferisch" gemeint). Diese Argumentation liegt neben der Sache. Ob ein Artikel polemisch ist oder nicht, sagt nichts über den Wahrheitsgehalt aus. Ein polemischer Artikel kann tiefe Wahrheiten enthalten, ein unpolemischer kann nichtssagend oder auch voller Fehler sein. Hier handelt es sich erneut nur um ein Ausweichen auf Nebengesichtspunkte.

13) Die argumentative Ursünde: Das, was bewiesen werden soll, wird als gesichert suggeriert („Quod erat demonstrandum..." Zirkelschluss").

14) Dauer der LA wird mit „Tiefe" und „Erfolg" (verstanden als Fähigkeit, Patienten zu behandeln) verwechselt.

15) Die oft lange Wartezeit auf eine LA ist ein Übel. Viele Kandidaten haben damit und mit der meist mehrjährigen LA ihre besten Jahre vertan.

16) Psychoanalyse wird mit ihrer Geschichte verwechselt und LA mit der Geschichte der LA.

Erforschung der Geschichte der LA kann substanziell nichts zur Frage beitragen, ob LA für die Ausbildung der Analytiker unentbehrlich ist, nicht einmal, ob sie dazu beitragen kann. Auch hier handelt es sich bei den zahlreichen Verweisen allenfalls noch um ein tangentiales Ausweichen auf Nebengesichtspunkte der Psychoanalyse (Ideengeschichte) oder um grobes Ablenken, wie wenn man etwa zum Kind noch die Plazenta servieren würde (Arno Schmidt). Im Gegenteil geht hier die traditionelle Rückwärtsgewandtheit der Psychoanalyse in Theorie und Behandlungspraxis eine ungute Allianz ein mit Betrachtungen über die LA -Geschichte.

17) Auch nachträgliche Befragungen von Analytikern, die sich einer LA unterzogen haben und die mit Leichtigkeit durchzuführen wären, würden keine Klärung bringen können, inwieweit diese nützlich oder gar unentbehrlich seien. Der Grund ist denkbar einfach: Niemand räumt vor sich selbst und seinen Nächsten, hier namentlich seiner Familie, gern den Fehler ein, Zeit und Geld riesig fehlinvestiert zu haben. Besonders gegenüber dem Ehepartner besteht erheblicher Rechtfertigungszwang. Denn dieser hat sich, wie die ganze Familie, erheblich einschränken müssen. Umfrageergebnisse sind daher kaum zu verwerten. Sie sind selbstinteressegeleitet und fremdinteressegeleitet (Institutionell geleitet). Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Man kann ja voll ausgebildete Analytiker einmal fragen, warum sie sich nicht erneut einer LA unterziehen, wenn sie angeblich so nützlich war, Das Ergebnis ist derart voraussehbar, dass niemand mehr fragt.

 

18) Wünsche nach dem Ziel „etwas mehr" waren anfangs noch nicht im Blick, sie seien aber erwähnt: Grinberg 1980 (Wahrheit über sich selbst), Steiner 1989 (um die durch projektive Identifikation verlorenen Selbst-Aspekte zu reintegrieren), Greenberg (zit n. Gabbard 1996) (ethische und ästhetische Dimension sowie Verzicht auf jede Form von Reduktionismus und Ertragen unvollständigen Wissens i. Ggs. zu perfektionistischen Ansprüchen), Gabbard 1996 („to live in their own skin"), Young- Eisendraht 2001 (Nutzen ziehen aus Fertigkeiten im Selbstverstehen, Gabbard 2001 (etwas mehr als nur Symptombesserung), Krill 2008, 267 ff.

Wurde hier aber auch bedacht (ich glaube, nein), dass man diese Ziele auch woanders, und zwar mit weniger Zeitaufwand und keinesfalls mit solchen Kosten, erreichen kann?

Ich möchte hier nur Freundschaften, Partnerschaften, intensives Vereinsleben, eigene künstlerische und schriftstellerische Betätigung, intensives Nachbarschaftsleben, sozialen Einsatz für Andere, Zweit- und Drittstudium erwähnen.

Ertragen von Unwissen ist ebenfalls keine Kunst, - jeder halbwegs Gebildete, aber auch jeder Ungelernte hat dies längst erlernt und lernt es täglich weiter, vielleicht mehr denn Analytiker.

Selbstverstehen als solches ist noch kein Gewinn, es wird dazu erst, wenn dies auch im täglichen Leben gelebt wird. Dies gelingt meistens nur wenig oder gar nicht. Mehr als Großspurigkeit ist hier nicht zu sehen, - Jeder weiß doch, wie schwierig es ist, auch nur zu kleinsten Verbesserungen im eigenen Seelenleben und im Handeln zu finden.

Man werfe nur einen kleinen Blick darauf, wie sich psychoanalytische Kollegen im Gestrüpp ihres Instituts gegenseitig behandeln, und zwar über viele Jahre hinweg ohne die kleinste Änderung. Daran hat auch eine Langzeit-Ausbildungsanalyse nichts ändern können. Verfestigung ist die Regel, Lockerung die Ausnahme.

Selbsterkenntnis, auch wenn sie gelungen ist oder gerade dann, dient vielmehr nur zu oft dazu, alles beim Alten zu lassen.

Ästhetische Gewinne dürften hier mehr den pathologischen Narzissmus im Sinne einer weiteren Überbewertung der eigenen Person und Abwertung Anderer anreizen, - denkbar ungünstig für den Narzissten selbst, - und für seine Umgebung.

Auch Rückgewinnung von Selbstaspekten nach Verlust ist ein nur wackeres Wort. Wo ist denn mal ein Beispiel? Jeder Psychoanalytiker kann sich selbst darauf prüfen.

In der Literatur tönt es von Vollmundigkeit, konkrete Fallbeispiele sucht man selbst im Literaturverzeichnis vergeblich („Änderungsgetöse", Verf. hier).

Ist in Vergessenheit geraten, dass Großmäuligkeit, Schwadronieren eine Krankheit ist? Nebenbei bemerkt auch eine Rufschädigung für die Psychoanalyse.

20) Die zeitraubende (mit Wegezeiten) und teure LA ist auch geeignet, den Alltag mit seinen vielen anderen Anforderungen unverhältnismäßig zu beherrschen, und dies kann abträglich sein für die psychische Entwicklung. Andere, sozial enorm wirksame Tätigkeiten können nicht mehr ausgeübt werden, sondern werden vermieden. Notgedrungen entstehen so Bewertungshierarchien, die andere Erlebnisfelder als unattraktiv erscheinen lassen und so auf deren Kosten gehen müssen. So kann die Gründung einer Familie und deren riesiger Erfahrungsreichtum auf der Strecke bleiben und bleibt es offensichtlich auch in vielen Fällen. Erlebnisfelder, die mit der LA assoziiert und somit als wertvoll markiert sind, wie Seminare, Vorträge, Vorlesungen. einseitige Literaturstudien, einseitige Freundschaften drängen sich hingegen immer mehr in den Vordergrund. LA wirkt sich so nur zu oft wie ein Kuckucksei aus. Freilich sind auch die positiven Effekte der menschlichen Zuwendungen im psychoanalytischen Umfeld, wie in jedem anderen Verein, nicht zu unterschätzen, besonders, wenn der Kandidat aktiv mitwirkt. Sie können durchaus überwiegen. Dies ist aber nicht der LA selbst zuzuschreiben. Supervisionen hätten keinen geringeren Effekt.

21) Die Persönlichkeit des Lehranalytikers spielt gewiss die größte Rolle, - spielt sie? Wie dieser auf der Klaviatur der Psychoanalyse spielt, lässt sich schwer beschreiben, kann aber prägend sein für den Schüler. Diese Eindrücke wiederum können wichtige, große Entwicklungen im Analysanden anstoßen. Dies gilt aber nicht weniger, sondern noch mehr, für Supervisoren, die anhand der Supervision in Aktion gehen und dabei weit besser vom Analysanden aufzunehmen sind.

Die LA muss auch unter Berücksichtigung dieses Punktes der harten Konkurrenz der Supervision unterliegen, erst recht der durch mehrere Supervisoren.

 

Weitere Gesichtpunkte zur therapeutischer und Ausbildungsanalyse (LA):

Dass der Patient in der Liegeposition das Gesicht des Analytikers nicht sähe, ist nicht wahr, er kann durchaus seinen Kopf verdrehen und ihn anblicken und tut es auch. Nicht bekannt geworden ist mir hingegen eine Liegeposition in Bauchlage, die durchaus möglich wäre.

Dass diese beiden Möglichkeiten nicht genutzt werden, obwohl sie nicht verboten sind, muss eine Bedeutung haben. Wahrscheinlich fühlt der Patient, dass ihm diese nur Nachteile bringen, abgesehen von der zu erwartenden Ablehnung durch den Analytiker, der ebenfalls für sich sein möchte, namentlich „nicht angestarrt werden will" (Freud), aber über diese hinaus. Zweifellos entgehen dem Patienten eine Menge optischer Informationen, die im Alltagsleben unentbehrlich erscheinen. Aber was will er mit solchen Informationen?

Hat z.B. einen der Zuhörer einen Gewinn davon, das Gesicht des Solisten oder der Orchestermitglieder betrachten zu können? Oder sogar seine Hände und Arme? Der Dirigent verhindert dies schon durch seine Stellung. Es geht dem Dirigenten, dem Orchester und dem Solisten nicht darum, seine Mimik zu zeigen, - sie verhindern dies sogar. Die Zuhörer sollen auf die Musik hören und nicht optisch von ihr abgelenkt werden, schon gar nicht durch etwas Persönliches von den Darbietenden. Die erste Sitzreihe im Zuhörerraum wird deshalb gern freigelassen. Die körperliche Nähe zu den Musizierenden ist zu irritierend, sie lenkt vom Gegenstand, der Musik, nur ab. Gutes Publikum weiß genau, dass es nicht um Persönliches geht, wenn auch der Musiker mit nichts als seiner Person spielt. Ebenso sind turnende Bewegungen des Dirigenten nur peinlich, und auch seine Schweißperlen auf der Stirn und seine – oft als bedeutungsvoll dargestellten - Stirnfalten sind nur störend, sogar abstoßend, anders als bei einem Sportler, aber selbst bei diesem. Der Dirigent sollte unsichtbar im Orchestergraben stehen. Den Dirigentenstock braucht er vielleicht für sich selbst, aber das Hörerpublikum braucht ihn nicht. Bis 1850 zeigte sich ein Dirigent gar nicht.

Der tiefere Sinn der Liegeposition könnte Freuds geniale Idee sein, den Patienten auf die Analyse selbst hören zu lassen. Nichts soll ihn davon ablenken. Das Gleiche gilt für den Analytiker. Auch er sieht ja das Gesicht des Patienten nicht oder nur wenig davon.

Manche Analytiker bieten auch eine Decke an. Diese kann ein ständiges, erotisierendes Herunterziehen des Rocks bei einer Patientin erübrigen. Auch ihre Brust und vor allem den – verlockenden, den Blick in sich hineinziehenden, wohl auch an einen anderen Schlitz erinnernden - Brustschlitz mit sichtbarem Brustansatz kann ja die Patientin damit bedecken.

Auch Verhüllung ihrer Haare ist unter diesem Gesichtspunkt eine Option. Diese zu nutzen ist bei uns nicht üblich. Dies kann auch daran liegen, dass Haare bei uns nicht so erotisierend wirken wie offenbar in anderen Ländern und deshalb keine so starke Abwehr (Negation, Verleugnung, Vermeidung) erfordern.

Dies alles kann ein Pluspunkt sein für die Psychoanalyse, aber nicht speziell für die LA. Er spricht freilich auch nicht gegen den Wert einer LA. Es ist aus diesem Punkt lediglich erneut nicht ersichtlich, worin der Unterschied zwischen einer therapeutischen und einer Lehranalyse, wenn beide mehrstündig pro Woche und in Liegeposition stattfinden, bestehen soll.

So ist einmal mehr kein Unterscheidungsmerkmal aufzufinden, somit besteht auch kein Argument für eine Sonderstellung der LA.

Andererseits wissen wir aus Erfahrung, dass allzu konsequentes Verdecken (Verdrängungen, Vermeidungen) des Persönlichen auch das Gegenteil bewirken kann, so das Verlangen der Analysandin und des Analytikers steigern kann, die Decke gerade deshalb zu lüften. Vielleicht unterbleibt auch deshalb meistens der Gebrauch der Decke. Auch dieser Gesichtspunkt vermag keine Sonderstellung der LA zu begründen, aber auch nicht gegen den Wert der LA sprechen.

Stehen mehrere Lehranalytiker an einem Ort zur Verfügung, hat der Analysand den „Vorteil" größerer Auswahl. Er hat aber auch Schwierigkeiten, den „für ihn optimalen" darunter zu finden. In aller Regel erkundigen sich Kandidaten zuvor, was der Lehranalytiker für ein Mensch ist, wofür er sich interessiert, wie er womöglich politisch orientiert ist (siebziger Jahre, bei uns damals nur Linksgesinnte zu sehen), welche künstlerischen Interessen er verfolgt, so in einem Fall, besonders für einen bestimmten Komponisten und darunter wiederum für eine bestimmte Oper, eine berühmte, freilich auch sehr abgedroschene, die im Radio dauernd gesummt und gespielt wurde.

Immer wird er auch von Zweifeln geplagt sein, ob er nicht besser bei einem anderen Analytiker aufgehoben gewesen wäre. Dieser Punkt spricht weder für noch gegen die LA, sondern für ein fehlendes Verständnis für das, was Analyse ist, beim Analysanden.

Der Analysand unterliegt hier einem schlimmen Irrtum: Er wünscht einen Lehranalytiker, der zu ihm „passt" oder dessen „beste Eigenschaften" auf ihn übergehen sollen. Er übersieht dabei, dass er selbst weit mehr die Analyse gestaltet als sein Lehranalytiker. Was gehen ihn die Bücher, die im Schrank des LA stehen, an, was der Teppich, was die Bilder an der Wand, die antiken Figürchen auf Freuds Schreibtisch, die Größe des Behandlungsraums, andere Sessel, die dort stehen, der Couchbezug, aber auch der Schnurrbart seines Analytikers, seine Mimik, seine Schläfrigkeit, seine Vorlieben, seine Abneigungen an? Was wollte er damit anfangen? Um dies zu erfahren, ist er nicht in die Analyse gekommen, und nichts davon wäre für ihn hilfreich.

Genausowenig wie es einem Zuhörer weiterhilft, auf die arbeitenden Hände des Pianisten zu achten, die immer so gern im TV gezeigt werden? Musik ist kein Theaterspiel, und Analyse ist es auch nicht. Der Analysand lässt sich durch diese von seiner Aufgabe nur zu gern ablenken, für sich (für wen sonst?) seine Analyse zu machen, weil auch er, nicht nur der Analytiker, Mühe hat, sich mit dem „Kleinsten", seinem inneren Seelenleben, zu befassen. Er muss auf der Klaviatur seines Analytikers spielen, nicht dieser auf der Klaviatur des Analysanden. Er hat den Analytiker zu seinem eigenen Instrument zu formen und auf diesem dann sein Bestes zu geben. Er hat nicht den Analytiker zu verehren, sondern seine eigene Analyse. Deshalb ist es ein Missgeschick für den Analysanden, wenn er zwischen mehreren Analytikern wählen muss. Allerdings ist ein „therapeutischer" Analysand in diesem Punkt nicht besser dran.

Auch ist es eine unpassende Forderung, es müssten die beiderseitige Übertragung und Gegenübertragung, die sich zwangsläufig entwickeln, zum vorzüglichen oder gar alleinigen Gegenstand der Analyse werden (Gray, zit. n. Krill 2008 u.a.). Aber wenn dies gelten soll, dann gilt es für die Psychoanalyse allgemein und nicht für die LA allein.

Beiden kann leicht gemeinsam werden, dass sie nicht arbeiten wollen, nicht die anstrengende Kleinarbeit verrichten wollen, sondern es bei allgemeinen Erwägungen von Übertragung und Gegenübertragung belassen möchten. Sich mit dem „Großen" befassen statt mit dem Kleinen.

Es geht zu sehr um eine abträgliche Verpersönlichung der Analyse (Korruption durch Persönliches und Allzu- Persönliches, Verf. hier), statt die Aufgabe, im Innenleben des Analysanden etwas zu verändern, anzugehen, - eine Auffassung, die den heutigen entschieden widerspricht und Erstaunen / Empörung auslösen muss. Sie kann sich auf den bedeutenden US-amerikanischen Analytiker Gray stützen, der hierzulande kaum rezipiert wurde (Krill 2008).

Es ist ähnlich, wie wenn ich einem Musikstück zuhören möchte, mich stattdessen aber mit der Person des Komponisten, des Dirigenten und des Spielers beschäftigen oder Musik als „Ausgleich" missverstehen würde. Am besten ist es, es ist dunkel, sodass niemand zu sehen ist, und Zuhörer ebenfalls nicht. Im Analysezimmer wäre es am besten stockfinster zu machen, zu steuern durch einen Dimmer durch den Analysanden. Auch von der Malerei kennen wir ja auch die endlosen Erörterungen der Biographie, der Umstände des Künstlers, - über sein Werk selbst wird aber kein Wort verloren. Glenn Gould hat dem Drängen der Veranstalter schließlich widerstanden und sich für das Publikum unsichtbar gemacht, indem er sich ins Studio zurückzog..

Die erstrebte Länge der LA, gemäß dem Anspruch, es besonders gründlich machen zu wollen, mit einseitiger Übergewichtung von Empathieleistungen, denn es soll ja eine Musteranalyse sein, zum Nutzen und Frommen des Kandidaten, lässt leicht gleichzeitige andere Erkrankungen übersehen. die gern kleingeredet werden, so – häufiger - Alkoholismus („nur eine halbe Flasche Wein abends") mit seinen körperlichen, psychischen und sozialen, namentlich familiären, Dauerschäden. Hier wirkt sich auch nachteilig aus, dass die Mehrzahl der heutigen Lehranalytiker keine Ärzte, schon gar nicht Psychiater oder Neurologen, mehr sind, doch gilt dies nicht nur für die LA. Auch hier sind Leichtsinn, Überheblichkeit und schlichte Ignoranz nicht selten von katastrophaler Auswirkung, bis evtl. der Ehepartner eingreift und der„Ewigkeitsanalyse" ein Ende macht. Welcher Lehranalytiker liest schon psychiatrische Literatur? Auch an Schadensersatzforderungen denkt offenbar niemand, aber dies kann sich schnell ändern.

Was den Wert / die Unentbehrlichkeit der LA für die Ausbildung angeht, lässt eine neuere Diskussion die Katze aus dem Sack (Schneider, G. 2017 in DPV-Informationen Nr 62, S 11-19, zit. in Elzer, M. und Gerlach, A 2017, in DPV-

Informationen Nr. 63, S 21-22): Die LA habe als „Zweck" „... die Zugehörigkeit zu einer psychoanalytischen Gemeinschaft". Die LA habe eine „institutionelle Dimension" i.S. eines Zugangs zur Mitgliedschaft in der DPV.

Damit hat die Argumentation den Punkt der Unentbehrlichkeit für die Berufsausbildung allein verlassen, und man hat nicht bemerkt bzw. will nicht wahrhaben, dass man sich einseitig in Abhängigkeit von einem Verein begeben hat. Was wird sein, wenn dessen Bedeutung verloren geht? Andere berufliche Entwicklungen der Psychoanalyse können dann diese Art von Ausbildung in die Ecke eines bloßen Vereins stellen und sie somit zu entwerten versuchen.

Man möchte offenbar die LA loben, aber man tut das Gegenteil, denn eine größere Entwertung der LA ist nicht denkbar, - wird sie doch zu einem quasireligiösen Initiationsritus abgewertet. Ein Bärendienst! Da kann man sich eher fragen, ob die LA denn so schlecht gemacht werden darf, und fast möchte man sich reflexhaft schützend vor sie stellen. Soll sie denn nur ein Ritus sein? Dazu ist sie auch zu zeitraubend und zu teuer, von der Frage des Wertes / Unwertes abgesehen. Wir benötigen keine Riten, sondern gute Analytiker, die gute Analysen machen können. Hier hat offenbar Ereiferung für eine Tradition in mehrfacher Weise blind gemacht, sodass nicht mehr auffällt, wie sehr man gegen sich selbst argumentiert. Hier wird nicht mehr gewusst, was man eigentlich vertreten möchte.

Dass die Übertragungen und Gegenübertragungen, die sich aufgrund der Einbettung in das Ausbildungsinstitut entwickeln, beachtet werden müssen, ist selbstverständlich, kann aber auch nicht als Pluspunkt der LA gewertet werden, eher als Belastung. Der Lehranalysand hat es jetzt mit einer Vielzahl von Übertragungsobjekten und außerdem noch mit ganz realen, die ihrerseits kräftig agieren („institutional noise") zu tun. Dies kann von der Analyse seiner eigenen Person abführen, ist aber noch handhabbar und dürfte im LA- Alltag keine große Rolle mehr spielen. Aber ein Vorteil für die LA lässt sich aus diesem Umstand nicht herauslesen. Eher ist die Aufforderung ( s.o.) den daraus entspringenden Übertragungen und Gegenübertragungen besondere Aufmerksamkeit zu widmen, von Nachteil.

 

Umgekehrt werden auch gegen die LA Argumente vorgebracht, die neben der Sache liegen oder eine zu geringe Bedeutung haben, jedenfalls nichts zur Antwort auf die Frage beitragen können, ob LA für die Ausbildung unentbehrlich ist, so, an Lehranalytikern seien keine besonderen Qualifikationen erkennbar, es gehe um Zementierung von Machtverhältnissen, die meisten Analytiker arbeiteten nur 1-2stündig pro Woche, es habe eine Überalterung eingesetzt. Absolventen einer LA durch einen bekannten / berühmten Lehranalytiker könnten in ihrer weiteren Kreativität und Entwicklung gehemmt sein, da sie noch für lange Zeit an den Übertragungsbeziehungen zu solchen Lehranalytikern zu arbeiten hätten.

Hierzu speziell zu „keine besonderen Qualifikationenerkennbar" s. unten.

Dass Machtverhältnisse zementiert würden, ist wenig wahrscheinlich, denn dazu ist heute überall zuviel Bewegung und Beobachtung im Spiel. Außerdem kann sich der Kandidat daran auch weiterentwickeln. Ich glaube nicht, dass sich heute noch ein Ausbildungskandidat vor Machtverhältnissen fürchten muss oder fürchtet. Dazu ist auch der Kontakt untereinander zu intensiv, anders als früher. Man sollte Ausbildungskandidaten nicht unterschätzen, sie nicht als ängstlich oder paranoid hinstellen. Sie dürften auch nicht „von übermächtigen Übertragungsfiguren" erdrückt werden oder dies befürchten. Es ist merkwürdig, dass das Gegenteil davon nicht in der Diskussion ist (Furcht des Lehranalytikers vor seinen Lehranalysanden, etwa wegen eigener Ungeschicklichkeiten).

Über den Wert, namentlich die postulierte Unentbehrlichkeit, der LA sagt dies alles wenig aus. Von Nachteilen / Schwierigkeiten der LA kann man ebensogut behaupten, sie könnten hingenommen oder erfolgreich überwunden werden, - zumal von werdenden Analytikern, die diese Themen auch in ihren LA bearbeiten könnten.

Die Lehranalytikerfunktion sei „anachronistisch", da sie mehr dem „Modell der hierarchischen Ordinarien –Universität" gleiche, - wenn sie dies nur täte, denn die Ergebnisse dieser hierarchischen Ordnung waren exzellent! Die Frage, ob hierarchisch /anachronistisch oder nicht, kann nichts zu unserem Thema „ Wert und Unwert der LA" beitragen, denn so manches Anachronistische und Hierarchische lieferte bessere Ergebnisse als Heutiges, und vor allem sind heutzutage die „Opfer" solchem aus mannigfachen Gründen weit weniger ausgeliefert als früher.

Vor „Destruktivität" („Infantizid") sei auch der Lehranalytiker nicht geschützt, wenn er, wie manchmal gefordert, „2000 Std. bei Vierstündigkeit" an Analyse (Eigene oder bei Ausbildungs-Kandidaten oder beides, ist außerdem die Frage. Gemeint ist wohl bei Ausbildungskandidaten.) nachweisen könne. Nein, geschützt ist er dadurch nicht, aber der heutige, vielfach vernetzte Lehranalytiker wie auch der Ausbildungskandidat bedürfen eines solchen Schutzes nicht. („Oh my god, they could be hurted!", Verf..) Über ein solches Täter-Opferbild ist in der psychoanalytischen Ausbildung zumindest die Zeit hinweggegangen, und dieser Hinweis auf bittere ödipale Feindschaft zwischen Lehranalytiker und Lehranalysand (Kai v. Klitzing, Leipzig, in DPV-Informationen Nr 60, Januar 2016, S. 25) erscheint heute mehr als ein gehorsames Zugeständnis an die Tradition (wie auch die immer wieder zusammenhangslos in eine Fall-Diskussion eingestreute Vorstellung von „Inzest" („Pflichtinzest", Verf. hier, Märchenerzählkunst, sobald es sich um eine Patientin handelt) in der Analyse, als ob die zwangsläufig in einer so eingezwängten Engesituation entstehende Beziehung nicht andere Sorgen hätte- compliancehafte Lippenbekenntnisse, die das analytische Pflichtvokabular bedienen, s. 2. Rezension in diesem Verlag). Vor analytischer Autorität hat heute niemand mehr Angst. Mit solchen Schreckensszenarien würde der heutige Kandidat nur infantilisiert. Die Kandidaten sind nicht so empfindlich, - keine Sensibelchen.

Ob die Qualifikation von Lehranalytikern durch „Nachweise" gesichert ist, ist eine andere Frage, welche die Fragestellung (Wert oder Unwert der LA) nur indirekt berührt.

Außerdem ist die LA selbst mit derart vielen Variablen verbunden, dass die persönliche Qualifikation des Lehranalytikers kaum noch ins Gewicht fällt. Der Wert von Lehrern wird ja auch sonst, so bereits in der Schule, auf der Universität, überschätzt. Ein guter Analytiker hat eminente Fähigkeiten im Wesentlichen selbst erworben. Es heißt ja nicht umsonst, dass derjenige ein schlechter Schüler bleibt, der nur von seinen Lehrern lernt. Der „Dank" des Schülers besteht in der Eigenentwicklung, nicht in der Nachahmung.

 

 

Weiterer Standpunkt zur Lehranalyse („Kostenersatz")

Ausbildung / Fortbildung in TfP und analytischer Psychotherapie und Kostenersatz durch die Krankenkasse / Krankenversicherung vom Ausbildungsinstitut untersagbar? Nein

Selbstverständlich (subjektive Meinung) darf niemand, gleich mit welcher Begründung, eine Person zwingen, eine aussichtsvolle, sogar vom Leistungsträger nach dem Gutachterverfahren oder auch nach anderen Wegen als notwendig erachtete Behandlung, gleich welcher Art, nicht zu beginnen oder dazu erst auf eine Approbation warten zu müssen, oder diese Behandlung abzubrechen, niemand darf auch in das Innenverhältnis zwischen einem Patienten und seiner Versicherung eindringen oder auf eine Diskussion mit Dritten drängen, auch nicht mit Angehörigen eines Instituts. Dies alles wäre ein tiefer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Diese sind auch nicht abdingbar.

Auch eine zugleich laufende oder vorgesehene Ausbildung oder Fortbildung kann solches keinesfalls erlauben.

Androhung von Nachteilen, etwa dann die Aus/-Fortbildung abzubrechen oder sie nicht aufzunehmen, dürfte strafbewehrt sein (Nötigung, auch fortgesetzte, unter Planung und Beteiligung mehrerer). Auch wird der beabsichtigte Zweck der vorgesehenen Nachteile nicht erkennbar dargelegt.

Sollte dennoch eine Ausbildung mit dieser Begründung abgebrochen oder erschwert werden oder unzulässige Auflagen erteilt werden, etwa eine Meldepflicht, dürfte die Weiterführung der Ausbildung einklagbar sein. Das gleiche gilt für die Verweigerung der Ausbildung / Fortbildung bereits vor Beginn mit einer solchen Begründung.

Irgendeinen Druck auszuüben, ist verboten, zumal es darum geht, einen Beruf zu erlernen. Alle Klauseln, die diesem Grundsatz widersprechen, sind von vorneherein ungültig, auch wenn sie in einem Vertrag schriftlich fixiert worden sind, auch nicht durch sog. „Individualvereinbarungen", und zwar auch deshalb nicht, weil der Kandidat keine Mitwirkungsmöglichkeit gehabt hat. Eine Individualvereinbarung liegt nicht einmal vor, denn dazu müsste nachgewiesen werden, dass eine solche Regelung überhaupt tatsächlich zur Verhandlung stand, - solche Verhandlungen müssten zudem dokumentiert sein, und in diesen müsste der Kandidat ein Mitsprache- oder Entscheidungsrecht erhalten haben. Dies ist wohl nie der Fall gewesen. Üblichkeit reicht nicht.

Sind bereits entsprechende Benachteiligungen (Diskriminierungen) oder Begünstigungen erfolgt? Wenn ja, wurde versucht, diese rückgängig zu machen und Wiedergutmachung, und sei es nur in Form von finanziellem Ersatz, zu leisten? Wurde das Ansehen eines Ausbildungskandidaten beschädigt? Wurden andere dadurch begünstigt? („Begünstigung im Amt"?). Wurde bei der Bearbeitung ein anderer Personenkreis gewählt als der, welcher die Benachteiligung beschlossen hatte? Wurde Betroffenen Einsicht in die Personalakte gewährt? Wurden gleichzeitig andere Diskriminierungen verfolgt, diese aber nicht?

Als typische Ausflüchte, Ablenkungen (evasions, otgoworkii) sind zu erwarten: Auf Erfahrungen, tatsächlich oder vermeintliche, auf übereinstimmende Meinungen (Zitatitis) oder Gebräuche oder auf andere Vereine oder auf den privatrechtlichen Charakter des eigenen Vereins, mit oder ohne Hinweis auf eine praktisch vorliegende Monopolstellung, auf Abstimmungen oder auf angebliche oder tatsächliche (welche?) Auch Ablenkungen auf etwaige besondere persönliche Verhältnisse des Kandidaten sind zu erwarten, sie führen aber von einer sachlichen Betrachtung nur ab und sind nur ein bequemes Mittel, diesen auszuweichen. Unterschiede zwischen Ausbildungsanalyse und therapeutischer Analyse aufzuführen, dürfte nicht genügen. Bei einem solchen Eingriff müssten gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse, harte Fakten, vorgelegt werden, und auch, wenn Unterschiede nachweisbar sein sollten und selbst wenn sie erheblich sein sollten, können diese keinesfalls ein Verbot therapeutischer Analyse während der Ausbildung begründen.

Auch etwaige Knebelungen durch einen Vorvertrag wären von vorneherein ungültig („Knebelungsverträge").

In jedem Einzelfall müssten auch inhaltliche Begründungen erbracht, z. B. warum und in welcher Weise eine gleichzeitige Behandlung mit der Ausbildung kollidieren soll, und Vorschläge unterbreitet werden, wie dies verhindert oder abgemildert werden kann.

Vor allem fehlt überhaupt eine Begründung, warum eine Finanzierung durch einen Leistungsträger (Krankenkasse, Krankenversicherung) mit der Ausbildung / Fortbildung kollidieren soll, eine – durchaus häufige oder auch seltene, - darauf kommt es nicht an - Finanzierung durch die Eltern, Erbe oder Vorauserbe (wie bei Blum-Freud 1922, s. Pohlen 2006, Krill 2017), eigenes Vermögen oder Lebenspartner aber offenbar nicht. Dass sie unerwünscht ist, reicht nicht.

Warum soll letztlich der Ausbildungskandidat die Ausbildungsanalyse aus eigener Tasche bezahlen?

Um seine Motivation zu beweisen? Nein. Was gibt einer Ausbildungsinstitution das Recht oder Anlass, an seiner Motivation, diesen Beruf zu erlernen, zu zweifeln?

Weil es ihm „nicht zu leicht gemacht werden soll"? Nein. Hat eine Ausbildungsinstitution die Aufgabe, einen Kandidaten zu behindern?

Weil es immer so war und „wir es früher auch nicht besser hatten"? Nein. Motiv könnte Neid, Hass auf die nachfolgende Generation sein.

Soll er leiden? Nein

Soll er Fähigkeit zur Askese, zur Entbehrung beweisen? Nein, ginge es hier nicht um ein so verstandenes christliches Menschenbild?

Wird er ein besserer Therapeut, wenn ihn seine Ausbildung / Fortbildung zwingt, sich finanziell und zeitlich stark einzuschränken, - wenn er sich keine Familie, keine Kinder, keinen Urlaub leisten kann? Nein, eine solche Behauptung wäre abwegig, familienverachtend.

Wird ein Leistungsträger geschädigt, wenn eine als notwendig erwiesene psychotherapeutische Behandlung auch beruflich Nutzen erbringt, etwa der Karriere in einem Verein dient? Nein

Wird ein Lehranalytiker geschädigt, wenn der Kandidat nun einen Antrag bei der Krankenkasse /Versicherung stellen will und der Lehranalytiker begleitend, wiederholt, das umfangreiche Formular auszufüllen hat? Ja und Nein. Denn zuvor hatte er die Stunden ohne diesen Antrag berechnen können. In der Regel ist dies aber mit einer Erhöhung seines Honorars verbunden, denn die horrenden Honorare für jede Sitzung sind kaum aufzubringen, - sodass er sich auch hier nicht benachteiligt fühlen kann. Auch gegenüber anderen Therapeuten ist er nicht benachteiligt, nur nicht mehr bevorzugt, da er nun wie andere Therapeuten die Anträge zu besorgen hat und er nun ebenso wie diese ein Auskunftsersuchen des Kandidaten (Einsichtsrecht in diese Anträge auf Erstattung des Kosten) befolgen muss. Hiermit muss der Lehranalytiker nun auch höchstpersönliche Auffassungen, evtl. auch seine Gegenübertragungen, dem Kandidaten offenbaren, - dies müssen aber andere Kollegen schon lange, - der Lehranalytiker ist also auch hier nicht benachteiligt. Allerdings geht es hier auch um die berufliche Karriere des Ausbildungskandidaten, und es kann daher vorkommen, dass dieser den Lehranalytiker mehr zur Rede stellt als einen nur therapeutisch tätigen Lehranalytiker. Es steht ja auch mehr auf dem Spiel. Diese Unannehmlichkeiten sind aber hinzunehmen, zumal es um Verhütung von Diskriminierungen Schutzbefohlener geht, für die sich ja auch das Ausbildungsinstitut ohnehin in seinen Lehrinhalten vehement und unwidersprochen einsetzt.

Jedenfalls wird um diesen Punkt gekämpft, als ob es um das Überleben der Psychoanalyse oder von Gebräuchen oder von Vereinen ginge, aber ein sachlicher Grund, also etwa ein Schaden für die Ausbildung, wird nirgendwo angeführt oder gar aufgezeigt.

Es mag sein, dass es andere Argumente gibt, die hier greifen. Die bisher aufgeführten und z. T oft gehörten Argumentationen für ein Verbot gehören aber nicht zu solchen. Die Diskussion ist eröffnet.

Möglicherweise sind auch datenschutzrechtliche Bestimmungen gesetzlicher und auch privatrechtlicher (vereinsrechtlicher) Art bei einem solchen Verbot nicht eingehalten. Hat eine Ausbildungsinstitution das Recht, einen Ausbildungskandidaten auszuforschen, ob jemand seine Ausbildungsanalyse bezahlt? Wie kommt es denn überhaupt dazu, dass sie Kenntnis davon erlangt hat? Weder der Leiter noch ein Gruppenmitglied ist befugt, solche Mitteilungen zu machen. Ist hier bedacht, dass hier Spitzeldienste, Ausleben von persönlichen Animositäten und eine ungute Atmosphäre künstlich gefördert werden könnten?

Wie kann es sein, dass sich andere Personen für befugt halten, den Kandidaten zu einer Diskussion darüber anzuhalten, ob er eine Behandlung benötigt?

Ein etwaiger Nutzen solcher Verbote ist wohl weit geringer als der Schaden, den sie anrichten könnten.

Auch können solche Verbote nicht im Interesse von Ausbildungsinstituten liegen, denn sie hindern eine große Anzahl von Interessenten nur daran, mit der Ausbildung zu beginnen. Im anderen Fall bekämen die Institute deutlich mehr Zulauf, ohne dass dies freilich ein Argument sein kann. Es wird auch nicht vorgebracht. Aber ein Nachteil für die Institute würde eben auch nicht eintreten. Ideologie, ein falsches Traditionsverständnis, bloße Emotionen und mangelnde Selbstreflexion über die Eigenmotivation haben hier zum eigenen Schaden blind gemacht.

Andere psychotherapeutische Richtungen wie VT haben vielleicht davon profitiert. Allein schon deshalb ist von deren Seite keine Abmahnung zu erwarten. Allerdings kann dies kein sachliches Argument sein. Es wird auch nicht vorgebracht.

Auch kann die Frage aufkommen, ob hier Ausnutzung eines Abhängigkeitsverhältnisses für sachfremde, d.h. nicht der Ausbildung dienende Zwecke, vorliegt. Der Ausbildungskandidat ist auf das Wohlwollen des Ausbildungsinstituts, das auch zugleich Prüfungsinstanz ist, angewiesen.

Er muss zumindest subjektiv befürchten, dass er als Ausbildungskandidat nicht angenommen oder zukünftig abgelehnt werden wird, womit seine nicht unerheblichen Investitionen in Zeit und Geld und seine beruflichen Zukunftspläne verloren wären und er auch Schwierigkeiten haben dürfte, von einem anderen Ausbildungsinstitut gleicher oder ungleicher Ausbildungs-Richtung angenommen zu werden, abgesehen davon, dass dies in jedem Fall erheblich entfernt liegen dürfte, also somit mit erheblichen zeitlichen und finanziellen Nachteilen für den Kandidaten verbunden sein würde. Der Ausbildungskandidat ist einer solchen Auseinandersetzung einseitig ausgesetzt und somit einseitig benachteiligt. Hier kommt die praktisch vorliegende Monopolstellung zum Tragen, die in diesem Fall offenbar zu Willkürmaßnahmen oder willkürlichen Erlassen ermuntern kann. Deshalb und weil eine juristische Klärung Jahre erfordern würde und die Ausbildung / Fortbildung schon längst hätte abgeschlossen werden können, klagt ja auch kein Ausbildungskandidat. Eine Abmahnung, mit einer Forderung nach einer entsprechenden Unterlassungserklärung, kann wohl auch nur von einem Geschädigten vorgebracht werden. Auch käme eine einstweilige Verfügung in Frage. Aber auch bei Erfolg müsste der Kandidat mit Nachteilen rechnen. Nichts wird also geschehen, es bleibt alles so, wie es ist.

Abschließend erhebt sich die Frage, was denn eigentlich mit einem solchen Verbot bezweckt werden soll. Was ist seine Stoßrichtung? Will man Krankenkassen und Krankenversicherungen ausschalten, ihnen etwa vorschreiben wollen, was sie bezahlen sollen und was nicht? Um wissenschaftliche Erkenntnisse geht es ja hierbei nicht, also nicht um Wissenschaftsfeindlichkeit, sondern es soll wohl die Unabhängigkeit dieser Institutionen und ihrer Beziehungen zu Patienten untergraben werden. Ist hierbei bedacht, dass Psychotherapeuten auf eine gute Verbindung von Versicherungen und Patienten angewiesen sind? Soll die Ausbildung zu einer Einrichtung werden, die keinen Verbindungen und Gesetzen unterworfen ist und somit im luftleeren Raum steht? Wenn man dies nicht will, - was will man dann? Geht es nur um Machtwünsche? Möchte man nur die Kandidaten an die Kandare nehmen?

M.E. einziger Ausweg: Rücknahme, Unterlassungserklärung ungesetzlicher Forderungen und völliges Ignorieren von Vorgängen zwischen Kandidat und seiner Versicherung.

Dr. Manfred Krill, Königstein, 2017

 

 

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